Die schönsten noch erhaltenen Burgen der Region
Die Eifel ist eine kulturhistorisch reiche Region. Zahlreiche Burgen, Schlösser und Abteien haben ihre Geschichte geprägt. Mit ehemals über 140 Burgen gilt die Eifel sogar als eine der burgenreichsten Regionen Deutschlands, auch wenn viele der Eifel-Burgen heute nur noch Ruinen sind.
Die bekanntesten Ausnahmen bilden wohl Schloss Bürresheim und Burg Eltz, da sie nie zerstört wurden. Folgende Burgen und Schlösser in der unmittelbaren Umgebung der Löffelmühle sind noch gut erhalten und lohnen einen Besuch:
Burg Pyrmont
In malerischer Kulisse und nur zwei Kilometer von der Löffelmühle entfernt thront die Burg Pyrmont auf einem mächtigen Schieferfelsen über dem rauschenden Wasserfall des Elzbachs. Erstmalig erwähnt wurde die Burg im Jahre 1225. Mehr als 800 Jahre später beherrscht ihr markanter Bergfried, der über 82 schmale Stufen erklettert werden kann, noch immer die gesamte Anlage.
1990 nach umfangreicher Sanierung zur Besichtigung freigegeben, ist die Anlage heute eine Erlebnisburg mit reichhaltigem kulturellem Programm. Spielleute, Handwerker und Gaukler bringen mittelalterliches Leben ins Gemäuer. Paare können sich hier das Ja-Wort geben und anschließend eine Burghochzeit feiern.
Unterhalb der mittelalterlichen Burg startet der Traumpfad „Pyrmonter Felsensteig“ (Link zu „Wandern“), der 2015 zum „Schönsten Wanderweg Deutschlands“ gekürt wurde. Dieser führt hinauf auf die Höhen des Maifelds, von wo aus man eine wunderbare Weitsicht auf die Burg sowie die Vulkankegel der Osteifel hat. An den Wochenenden und Feiertagen von Mai bis Oktober verkehrt außerdem der sogenannte Burgenbus zwischen Treis-Karden und Burg Pyrmont.
Burg Eltz
Burg Eltz zählt dank ihres tadellosen Zustands, ihrer einzigartigen Architektur und Lage zu den bekanntesten Burgen Deutschlands. Die mächtige Burganlage wird auf drei Seiten von der Elz umflossen und ragt auf einem bis zu 70 Meter hohen Felskopf empor.
Ihre Kellergewölbe beherbergen eine der bedeutendsten privaten Schatzkammern mit Gold- und Silberschmiedearbeiten, Schmuck und Porzellan sowie Waffen und Rüstungen, die während einer Burgführung bewundert werden können.
Das erste Mal wurde die Burg 1157 urkundlich erwähnt: in einer Schenkungsurkunde von Friedrich I. Barbarossa. Rudolfus von Eltz, ein kaiserlicher Ministerialer, bewohnte als Erster die damals noch kleine Burganlage, die eine Verbindung zwischen Eifel/Maifeld und Mosel sicherte. Dank geschickter Diplomatie der Herren von Eltz blieb die Burg im Laufe der Jahrhunderte vor Zerstörung verschont – als eine der ganz wenigen in Europa.
Am besten lässt sich die Burg mit dem Pendelbus erreichen, der vom Waldparkplatz Wierschem aus verkehrt. Oder man verbindet den Besuch mit einer Wanderung auf dem Traumpfad „Eltzer Burgpanorama“, der noch weitere spektakuläre Aussichten ermöglicht.
Burg Bischofstein
Auf dem steilen Fels gegenüber dem Moselörtchen Burgen befindet sich Burg Bischofstein. Schon im 6. Jahrhundert nach Christi existierte hier eine wehrhafte Anlage, welche im 12. Jahrhundert zur Burg ausgebaut wurde.
Burg Bischofstein ging in die moselländische Geschichte hauptsächlich dadurch ein, dass sie als eine der wenigen Burgen am Fluss allen Belagerungen Jahrhunderte lang standhielt. Erst den französischen Truppen Ludwigs XIV. gelang es, die Burg zu zerstören. Nur der Turm blieb erhalten und ragte lange Jahre als stummer Zeuge einstiger Größe über das Moseltal.
In den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts begann der Wiederaufbau der Burg, seit 1954 beherbergt sie ein Schullandheim. Mittlerweile gibt es auch wieder eine Treppe im Inneren des Bergfrieds, über die man nach oben gelangen und den prächtigen Ausblick über die Mosel genießen kann.
Schloss von der Leyen
Das Schloss von der Leyen in Kobern-Gondorf, circa 15 Kilometer nordöstlich von Pillig, ist die einzige Wasserburg an der Mosel. Erbaut wurde die Burg vermutlich bereits im 12. Jahrhundert; erstmals erwähnt wurde sie jedoch 1272.
Der Stammsitz der Fürsten von der Leyen wurde um 1560 zum Schloss gestaltet, 1907 restauriert und beherbergt heute ein Weinmuseum sowie eine Ausstellung des Landeshauptarchivs.
Kleiner Tipp: Einen wahrhaft fürstlichen Blick auf Schloss von der Leyen erhält man vom gegenüberliegenden Moselufer aus.
Burg Thurant
Die Burg Thurant thront als Wahrzeichen hoch über dem Moselort Alken. Sie wurde teils auf römischen Grundmauern erbaut und ist damit eine der ältesten Burgen weit und breit.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Anlage auf dem Gelände erfolgte 1209, die Eigentümer wechselten häufig. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts verfiel die Doppelburg allmählich und wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg gänzlich zur Ruine.
Heute befindet sich die wiederaufgebaute und umfassend sanierte Burg Thurant in Privatbesitz und ist ein geschütztes Kulturdenkmal. Von März bis November darf die Ritterburg mit Kapelle, Weinkeller, Burgverlies und Folterkammer gegen Entgelt erkundet werden.
Genovevaburg
Im Jahr 1280 ließ der Trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen die Genovevaburg auf der Felskuppe des „Kleinen Simmer“ in Mayen erbauen. 400 Jahre lang blieb die Festung unversehrt, bis 1689 französische Truppen Burg und Stadt nahezu bis auf die Grundmauern plünderten.
Im Laufe der Jahrhunderte gab es mehrere Anläufe, die Burg wiederaufzubauen, aber auch einen verheerenden Brand Anfang des 20. Jahrhunderts, dem unter anderem das Dach des Goloturms zum Opfer fiel. 1938 wurde die Stadt Mayen Eigentümerin der Anlage, die während des Zweiten Weltkriegs nochmals stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die nachfolgenden Rekonstruktions- und Renovierungsarbeiten endeten 1984.
Heute beherbergt die Genovevaburg das Eifelmuseum mit dem Deutschen Schieferbergwerk. In den Sommermonaten finden hier außerdem Burgfestspiele statt.
Ehrenburg
Die Ehrenburg ist die Ruine einer Spornburg in der Nähe von Brodenbach mit einer recht wechselvollen Geschichte. Sie wurde auf einem Felssporn im Ehrbachtal, einem Seitental der Mosel erbaut. Einst das befestigte Zentrum einer kleinen Reichsherrschaft mit Besitzungen zwischen Untermosel und Mittelrhein, ist die mittelalterliche Burganlage heute ein Kulturdenkmal mit einer Vielzahl an Veranstaltungen, darunter die „Lebendige Burg“ an allen Sonn- und Feiertagen sowie der „Ehrenburger Sommer“ im Juli und August.
Schloss Bürresheim
Auch Schloss Bürresheim in Sankt Johann bei Mayen war im Mittelalter eine Burg. Davon künden noch immer der Bergfried sowie zahlreiche Mauern, Tore, Türme und Gänge, aber auch der Palas und das hervorragend erhaltene Amtshaus aus dem 17. Jahrhundert. Das prachtvolle Interieur dieser rheinischen Wohnburg lässt den Besucher sich wie im Märchen fühlen.
Erobert oder verwüstet wurde Schloss Bürresheim zum Glück nie. Nachdem die letzten Besitzer das Schloss an das Land Rheinland-Pfalz übergeben hatten, wurden umfangreiche Renovierungsmaßnahmen durchgeführt, wozu auch die Instandsetzung der ursprünglichen barocken Gärten gehörte. So dienten Schloss und Garten bereits mehrfach als Filmkulisse – unter anderem für „Indiana Jones“, „Rumpelstilzchen“ und „4711 Echt Kölnisch Wasser“.
Reichsburg Cochem
Hoch über Cochem erhebt sich die Reichsburg, die größte Höhenburg an der Mosel. Während des pfälzischen Erbfolgekrieges beschädigt, wurde die mittelalterliche Burg im 19. Jahrhundert liebevoll restauriert und im neugotischen Stil wiederaufgebaut.
Hier erlebt der Besucher eindrucksvoll gestaltete Innenräume wie Ritter- und Speisesaal, Jagdzimmer oder Kemenate. Eigens für Kinder konzipierte Führungen, ein rustikales Rittermahl sowie das alljährliche Burgfest am ersten Augustwochenende garantieren ein authentisches und äußerst kurzweiliges Mittelalter-Erlebnis.
